Die Aufnahme eines Kredits ist entweder notwendig, weil eine wichtige Anschaffung zeitnah getätigt werden muss oder dient der Erfüllung eines besonderen Wunsches. Besteht eine tatsächliche Notwendigkeit einen Kredit aufzunehmen, dann sind die Hürden für den Betroffenen in aller Regel besonders hoch. Denn die Notwendigkeit einer Darlehensaufnahme hat ihre Ursache oft in einem niedrigen Einkommen. Im Folgenden möchten wir Ihnen die wichtigsten Voraussetzungen erläutern welche für einen erfolgreichen Kreditantrag gegeben sein sollten. In diesem Zusammenhang gehen wir auch auf den Vergleich verschiedener Angebote sowie den Unterschied zwischen bonitätsabhängigen und bonitätsunabhängigen Kreditzinsen ein.
Generell richtet sich die Möglichkeit der Aufnahme eines Kredits nach der Bonität des Kreditnehmers. Das heißt, dass er über die nötigen finanziellen Mittel verfügen muss, um das Darlehen den vorgesehenen Raten entsprechend zurückzuzahlen. Die Kriterien, anhand derer diese Bonität ermittelt wird, sind es, die sich unterscheiden. Dennoch kann festgehalten werden, dass der Bankkunde über ein bestimmtes Monatseinkommen verfügen muss. Dieses richtet sich nach der Höhe der Kreditsumme: Wer zum Beispiel Nettoeinkünfte von 1.000 Euro monatlich hat, der wird kaum einen Kredit erhalten, bei dem eine monatliche Tilgung von über 500 Euro vorgesehen ist, da dies bereits 50 % seines Haushalts in Anspruch nehmen würde. Kleinere Kredite sind indessen durchaus auch bei einem niedrigen Einkommen möglich.
Eine weitere Konstante hinsichtlich der Voraussetzungen für einen Kredit ist die Schufa: Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung soll sicherstellen, dass nur Kunden mit einer guten Zahlungsmoral ein Kreditgeschäft eingehen können. So registriert die Schufa alle versäumten Ratenzahlungen und errechnet anhand dieser und anderer finanziell relevanter Daten den Schufa-Score (weitergehende Infos zur Schufa-Bonitätsprüfung). Zeigt dieser, dass jemand seinen Zahlungsverpflichtungen nicht in ausreichendem Maße nachkommt, so wird diese Person bei den großen Filial- und auch Direktbanken in aller Regel abgelehnt. Dies gilt selbst dann, wenn sie anhand ihres Monatseinkommens eigentlich in der Lage wäre, das Darlehen problemlos zurückzuzahlen.
Voraussetzungen in Abhängigkeit vom betreffenden Bankinstitut
Generell gilt also: Ein hohes Einkommen und eine saubere Schufa-Akte ermöglichen die Aufnahme eines Kredits. Da die Kriterien zur Bestimmung der Zahlungsfähigkeit von Bankkunden, abgesehen vom Einholen der Schufa-Daten, jedoch von Bank zu Bank unterschiedlich ausfallen, reicht eine grobe Betrachtung meist nicht aus. Bei der Wahl der passenden Kreditbank muss genauer hingeschaut werden: Während manche Kreditinstitute von abhängig Beschäftigten lediglich drei Gehaltsauskünfte fordern, bestehen andere Banken auf weitgehendere Bonitätsnachweise. Hier werden zum Beispiel zusätzlich Kontoauszüge der letzten Monate verlangt; alternativ können Banken Kunden in der Probezeit ausschließen oder bestimmte Personengruppen wie Selbstständige oder Freiberufler ablehnen.
Schwierig wird es in aller Regel, wenn der Kreditsuchende selbstständig ist. In diesem Falle sehen die Banken die Tilgungen gefährdet, da nicht jeden Monat ein gleichbleibendes Einkommen garantiert ist. Dies widerspricht dem Streben der Banken nach Planungssicherheit. Dennoch gibt es über entsprechende Nachweise die Möglichkeit auf einen Kredit bei Selbstständigkeit. Hierfür verlangen die Banken vor allem Gehaltsnachweise mehrerer Monate sowie eine Gewinnübersicht der Unternehmung. Weiterhin wichtig ist, dass man bereits über einen längeren Zeitraum selbstständig ist und von dem damit erzielten Einkommen leben kann.
Ebenfalls kompliziert ist die Aufnahme eines Kredits bei Arbeitslosigkeit. Entgegen vieler Vermutungen ist dies jedoch keineswegs ausgeschlossen, sofern das Arbeitslosengeld eine Rückzahlung der Kreditsumme ermöglicht. Wirklich hohe Darlehen lassen sich in diesem Falle aber sicherlich nicht aufnehmen.
Von Bank zu Bank unterschiedlich ist die Forderung nach dem Offenlegen des Verwendungszwecks des Geldes. So verlangen einige Kreditinstitute, dass die gewünschte Anschaffung erläutert wird. Dies funktioniert bei größeren Investitionen auf Unternehmensebene nicht anders und hilft der Bank, die Kreditwürdigkeit und Zahlungsmoral des Bankkunden zu beurteilen. Natürlich wäre es hierbei fahrlässig, die Begleichung bereits bestehender Schulden zu nennen; stattdessen sind persönliche Wünsche wie ein neues Auto im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten oder eine dringende Anschaffung von Haushaltsgeräten durchaus legitime Verwendungszwecke. Diese werden in aller Regel nur mündlich mit dem Bankberater geklärt. Ein offizielles Formular oder ein entsprechender Nachweis werden nicht verlangt. Hier kommt es also auch viel auf die Außendarstellung des Kunden an: Wer sich seriös gibt und sinnvoll argumentieren kann, der hat bessere Chancen auf einen Kredit als ein Phantast mit einer unrealistischen Einschätzung seiner Ausgangsposition und Möglichkeiten.
Ein Online-Kreditvergleich ist eine sinnvolle Möglichkeit die Darlehensangebote der verschiedenen Banken gegenüberzustellen. Die zahlreichen Kreditrechner bieten auf Basis der gewünschten Kreditsumme und der geplanten Laufzeit ein individualisiertes Vergleichsergebnis. Im Zusammenhang mit einem Kreditvergleich im Internet gibt es jedoch einige Faktoren welche unbedingt Beachtung finden müssen. Welche dies sind möchten wir Ihnen im Folgenden kurz aufzeigen.
Der effektive Jahreszins als wichtigstes Entscheidungskriterium
Der effektive Jahreszins gibt an, welche Kosten tatsächlich mit der Kreditaufnahme verbunden sind, da er alle verbundenen Kosten einschließt. Es ist allerdings möglich und erlaubt, dass Kreditgeber den effektiven Jahreszins von der Bonität des Kreditnehmers abhängig machen. In diesem Fall ist die Angabe im Kreditvergleich als vorläufiger Wert zu verstehen während die endgültigen Kosten erst im Kreditvertrag genannt werden.
Exkurs: Bonitätsabhängigkeit erschwert den Vergleich von Privatkrediten
Eine wichtige Rolle bei der Beurteilung eines Kreditangebots kommt der Frage nach der Unterscheidung bonitätsabhängiger und bonitätsunabhängiger Kredite zu. Da unserer Erfahrung nach vielen Betroffenen die Unterscheidung nicht wirklich klar ist sei auf die Bedeutung der beiden Begriffe an dieser Stelle etwas näher eingegangen.
Von einem bonitätsabhängigen Kredit wird gesprochen wenn der beworbene Zinssatz lediglich eine Beispielsrechnung für Antragsteller bester Bonität darstellt. Der mit dem von vielen Banken bereitgestellten Kreditrechner berechnete effektive Jahreszins für die persönlich angestrebte Kombination aus Kreditsumme und -laufzeit hat also nur sehr eingeschränkte Aussagekraft. Ist es mit der Bonität des Antragstellers weniger gut bestellt so behält sich die Bank das Recht vor ein individuelles Angebot zu unterbreiten, das im Einzelfall auch deutlich schlechter ausfallen kann als zunächst erwartet.
Im Gegensatz hierzu ist der effektive Jahreszins bei einem bonitätsunabhängigen Kredit nicht vom Antragsteller abhängig, es handelt sich um ein festes Angebot für alle Kunden. Anders ausgedrückt: Bei bonitätsunabhängigen Zinsangeboten kann davon ausgegangen werden, dass vorbehaltlich einer Haushaltsprüfung und der Kreditzusage der Bank, grundsätzlich alle Antragsteller die Chance haben, einen Kredit zu den angebotenen Konditionen abzuschließen.
Welche der beiden genannten Varianten im Einzelfall zu favorisieren ist, hängt primär von der wirtschaftlichen Gesamtsituation des Interessenten ab. Ist diese gut oder sehr gut so fällt auch das konkrete Angebot gut oder sehr gut aus. Ist sie eher schlecht so kommt es entweder zu einer Absage oder zu einem Angebot mit (oft deutlich) nach oben angepassten Effektivzinsen. Wenn Sie sich für einen Kreditanbieter mit bonitätsunabhängigen Zinsen entscheiden so kann dies nicht passieren: Wird Ihr Kreditgesuch angenommen bekommen Sie auch die versprochenen Zinsen.
Wer sich an einen Kreditvermittler wie beispielsweise Bon-Kredit oder Creditolo wendet oder sich für einen Kredit ohne Schufa Eintrag interessiert, bekommt - der Schluss liegt in Anbetracht der bisher gemachten Ausführungen nahe - immer ein individuelles Angebot unterbreitet.
Nomineller Jahreszins, vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeiten und Ratenpausen
Der effektive Jahreszinssatz ist maßgeblich, wenn der Kredit exakt so wie geplant zurückgezahlt werden soll. Bei eventuellen vorzeitigen Rückzahlungen ist der nominelle Zinssatz wichtig, um die Kosten für einen Kredit zu berechnen. Einige Anbieter berechnen die Zinsen nicht vom Restkreditbetrag, sondern vom ursprünglichen Kreditbetrag. In den bei einer planmäßigen Rückzahlung geltenden effektiven Jahreszins ist dieser Effekt eingerechnet; bei einer vorzeitigen Rückzahlung eines Teiles des Darlehens bewirkt diese Berechnungsmethode, dass die vorgezogene Tilgung keine Zinsersparnis bewirkt.
Ob eine vorzeitige Tilgung überhaupt zugelassen ist, steht im Kreditvertrag. Für den Kreditnehmer ideal ist, wenn die Bank eine kostenlose vorzeitige Rückzahlung eines Teilbetrages oder des ganzen Darlehens erlaubt. Ebenso ist es möglich, dass Kreditnehmer gezwungen sind, um eine Ratenaussetzung zu bitten. Während die Möglichkeit zur Ratenaussetzung bei einigen Darlehensgebern selbstverständlich ist, berechnen andere Banken hierfür hohe Kosten oder lehnen sie grundsätzlich ab. Eine gewisse Flexibilität der Rückzahlung rechtfertigt einen geringfügig höheren effektiven Zinssatz.
Am Einzelfall überprüft werden sollte die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Abschlusses einer Restschuldversicherung. Diese Versicherung bietet dem Kreditnehmer erweiterte Sicherheit bei Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit sowie im Todesfall (nicht jeder Vertrag deckt alle Versicherungsfälle ab!). Es sei hierzu angemerkt dass eine Restschuldversicherung die Kreditkosten in jedem Falle deutlich nach oben schraubt, insbesondere bei Kleinkrediten von wenigen Tausend Euro kann ein Verzicht auf einen Versicherungsabschluss sinnvoll sein.